An fünf Orten und mit fünf Themenschwerpunkten pilgert die Evangelische Kirche im Rahmen der Initiative "Go for Gender Justice".
Pilgern in Krefeld - Go for Gender Justice
12. Juni 2022: Sie waren den gesamten Tag unterwegs, Frauen und Männer aus Krefeld und Umgebung, unter dem Motto "Herkunft zu feiern, Zukunft wandeln: Gerechte Teilhabe von Frauen in einer multireligiösen Gesellschaft“.
Der Bericht, verfasst von Ursula Koch, steht als Download zur Verfügung.
Wortbeiträge und Bilder von der Pilgeretappe stehen als Download zur Verfügung.
Pilgern in Klosterkumbd: Frauen - Macht - Kirche
25. Juni 2022: Mehr als 40 Frauen trafen sich in Klosterkumbd zu einer ökumenischen Pilgerwanderung auf der Traumschleife Klingelfloß. Bei bestem Wetter und gut gerüstet machten sie sich auf den Weg. Wandernd einander begegnen und ins Gespräch kommen gelang mühelos. Besonders im Blick war an diesem Tag das Thema: Frauen - Macht - Kirche, das sich auf zwei Arten lesen lässt: Zum einen die Erfahrung von Frauen mit dem Machtapparat Kirche sowie ihrer Einflussmöglichkeit und zum anderen: Frauen machen Kirche. Nach wie vor sind der größte Teil der aktiven Kirchenmitglieder Frauen. Sie können entscheidend mit prägen, wohin sich die Kirche entwickelt und ihre Stimmen gemeinsam nutzen.
Einen Artikel zur Pilgerwanderung in Klosterkumbd finden Sie hier.
Fotos zum Pilgern in Klosterkumbd
Pilgern in Kaiserswerth, Take care – ein Pilgertag für Geschlechtergerechtigkeit in der Fürsorgearbeit
Am 13. August pilgerten 18 Frauen bei über 30 Grad im Schatten zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit in der Carearbeit“ zu unterschiedlichen Orten in Kaiserswerth, an denen Carearbeit geleistet wurde und wird. An 7 Stationen wurde jeweils ein anderer Aspekt des Themas beleuchtet. Mitglieder des Vorbereitungsteams schlüpften in die Rollen von Alten- und Krankenpflegerinnen, Erzieherinnen und Müttern. Sie berichteten von den schönen und erfüllenden Momenten ihres Berufs, aber auch von den Schwierigkeiten und Überforderungen mit denen sie täglich zu kämpfen haben und von der Enttäuschung mit diesen Problemen von Politik und Gesellschaft allein gelassen zu werden. Im Anschluss entwickelten sich rege Diskussionen zwischen den Teilnehmerinnen über die Ursachen und über notwendige Maßnahmen zur Aufwertung der beruflichen und der häuslichen Carearbeit.
Wiederkehrende Forderungen waren
- eine deutliche Verbesserung der Entlohnung und
- eine auskömmliche Altersversorgung,
- familienfreundlichere, flexiblere Arbeitszeiten,
- gute Betreuungsangebote für die Kinder der Mitarbeitenden und
- ein breites Angebot an Fortbildungen und seelsorglichen Hilfen.
Da die häusliche wie die berufliche Carearbeit zum großen Teil von Frauen geleistet wird, forderten die Teilnehmerinnen, dass
- die berufliche und fachliche Autorität von Frauen sichtbar gemacht und öffentlich anerkannt werden muss.
- Die Milliarden, die der Staat jedes Jahr durch die häusliche, ehrenamtlich geleistete Fürsorgearbeit in seinen Sozialkassen spart, muss deutlich als Lebensleistung von Frauen benannt und entsprechend honoriert werden.
- Das Gegeneinander von Berufstätigkeit und unentgeltlichem Engagement in der häuslichen Carearbeit sowie
- die Abwertung der in der häuslichen Carearbeit Tätigen muss überwunden werden und
- eine gute Altersversorgung muss durch alle Teile der Gesellschaft mitgetragen und finanziert werden.
An einer besonderen Station wurde auf die Lebensleistungen von Friederike und Caroline Fliedner als Mitbegründerinnen der Kaiserswerther Diakonie eingegangen. Um das Thema Selbstfürsorge ging es an einer weiteren Station. Einige Körperübungen zusammen mit der Verkostung eines Stücks Wassermelone – ein Genuss bei der Hitze – zeigte den Teilnehmerinnen wie sie in der Hektik des Alltags gut auf sich selbst achten können. Zwei Andachten, und die Gespräche beim gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Kaiserswerther Schwesternschaft, weiteten den Blick für weitere Aspekte des Themas.
Der Pilgerweg ‚Take care – (Für)Sorgearbeit im Spannungsfeld zwischen Wertschätzung und Abwertung‘ wurde von einem kleinen Team ehren- und hauptamtlicher Frauen der Frauenhilfe, aus mehreren Gemeinden und der Kaiserswerther Schwesternschaft vorbereitet.
Sabine Richarz, Referentin beim Landesverband der Ev. Frauenhilfe im Rheinland